
Die Bundesinitiative "Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften" bietet Onlineworkshops zum Thema
"geflüchtete Kinder und Jugendliche in der Unterbringung:
Grundlagen, Sensibilisierung und Handlungsorientierung" an:
Die Anzahl der in Deutschland Schutzsuchenden ist seit Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine im Jahr 2022 erneut in hohem Maße angestiegen. Unter den Geflüchteten befinden sich in erster Linie Frauen und Kinder. Letztere haben nicht nur durch die Erlebnisse in ihrem Heimatland, den Verlust von Bezugspersonen, als Zeug:innen von Gewalt oder Opfer des Kriegsgeschehens, sondern auch durch ihre individuellen Fluchterfahrungen traumatisierende Erlebnisse erfahren und zu verarbeiten.
Die Unterbringung in Ankunfts-, Erstaufnahmeeinrichtungen und Folgeunterkünften ist für eine Vielzahl geflüchteter Kinder und ihrer Familien unvermeidbar, kann jedoch auch ein Schritt in Richtung Sicherheit und Stabilität bedeuten. Dennoch stellt die Lebensrealität in den Sammelunterkünften für alle Bewohner:innen eine große Belastung dar und birgt insbesondere für geflüchtete Kinder und Jugendliche spezielle Herausforderungen und Gefährdungspotenziale. Unbestimmte Aufenthaltsdauer, beengte Wohnverhältnisse, Mangel an Privatsphäre, fehlende Rückzugorte zum Ruhen, Spielen und Lernen, Miterleben von Gewalt und eingeschränkter Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildungsangeboten und altersgemäßen Freizeitaktivitäten sind einige der Risikofaktoren und Gefahren im Alltag geflüchteter Kinder und Jugendlicher im Unterbringungskontext. Demnach stellt sich die Frage, wie (Schutz-)Bedarfe und Rechte geflüchteter Kinder und Jugendlicher, unter anderem auf eine geschützte Unterbringung, gesundheitliche Versorgung, eine dem Wohl entsprechende Pflege und Erziehung, Bildung und geschützte Räume für Spiel und Erholung in der Unterbringung von geflüchteten Menschen (nachhaltig) berücksichtigt werden können.
Entlang dieser Leitfrage widmen sich die Online-Workshops einer besonders vulnerablen Gruppe: Geflüchtete Kinder und Jugendliche in der Unterbringung.
Die Online-Workshops haben zum Ziel, für die Bedarfe von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in der Unterbringung zu sensibilisieren und anwendungsorientiertes Wissen zum Thema zu vermitteln.
Sie richten sich insbesondere an ehren- und hauptamtliche Praktiker:innen, die in Unterkünften für Geflüchtete tätig sind, aber auch an Leitungspersonen und Multiplikator:innen sowie Vertreter:innen aus dem Kinder- und Jugendhilfesystem. Die Online-Workshops sind kostenfrei und einzeln buchbar. Um einen Einblick in die Lebensrealität von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in der Unterbringung und deren vielfältige (Schutz-)Bedarfe zu bekommen, empfiehlt es sich, an mehreren Workshops teilzunehmen.
Die Online-Workshops werden im Rahmen der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Sie finden als mehrere 2-stündige Einzeltermine im Zeitraum von Mai bis November 2023 statt. Mehr Informationen und die Anmeldung finden sie hier.