Schon 2018, 2019, 2020 und 2021 haben wir die Abschiebepolitik der deutschen Behörden anhand einer Fallsammlung dokumentiert. Auch 2022 protokollieren wir wieder zehn Einzelfälle, die wir oder unsere Kolleg*innen in den Landesflüchtlingsräten bei unserer alltäglichen Arbeit mitbekommen. Die Geschichten von Yasaman, Eliza M.*, Gabriel, Familie G., Herrn Kumari*, Adebayo E.*, Wael*, Tamar Subeliani, Amila* und Farrukh sind dramatisch und beispielhaft – aber nur die Spitze des Eisbergs.
Abschiebungen kommen in Deutschland jeden Tag vor. Allein im ersten Halbjahr 2022 gab es 6.198 davon. Landauf-landab verlieren Menschen so unvermittelt ihre Kolleg*innen, Freund*innen, Nachbar*innen oder Mitschüler*innen. Manchmal können sie im letzten Moment noch abgewendet oder sogar nachträglich aufwändig rückgängig gemacht werden. Oft ist das auch dem Engagement von Unterstützer*innen oder unabhängigen Beratungsstellen zu verdanken. Wir freuen uns daher über jede Spende an Strukturen, die Geflüchteten in solchen Situationen entscheidend zur Seite stehen. Ganz egal, ob sie an PRO ASYL, einen der Landesflüchtlingsräte oder kommunale & lokale Flüchtlingsinitiativen geht. Denn nur mit einem breiten Netzwerk können wir weiterhin etwas gegen brutale und unmenschliche Abschiebungen unternehmen!
Auffällig ist dieses Jahr: Viele Betroffene hätten vom kürzlich beschlossenen Chancen-Aufenthaltsrecht für geduldete Menschen, die schon seit über fünf Jahren in Deutschland leben, profitiert. Während daher in einigen Bundesländern Regelungen erlassen wurden, die solche Abschiebungen »in letzter Sekunde« verhindern, wurden sie in anderen Bundesländern offenbar sogar bewusst forciert.
Hier weiterlesen und Quelle.