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Ermittlungsverfahren, Hausdurchsuchungen, Strafbefehle: Gemeinden, die Geflüchteten Kirchenasyl gewähren, geraten zunehmend unter Druck. Dies könnte Vorbote zunehmender Konflikte zwischen Rechtsstaat und Kirche sein, meint der langjährige ARD-Hauptstadtkorrespondent Arnd Henze. Das Drängen auf verkürzte Abschiebeverfahren ist auch ein Indiz dafür, dass das Bewusstsein für die Fehleranfälligkeit recht-licher Entscheidungen auf staatlicher Seite insgesamt schwin-det.
Henze warnt jedoch vor einer pauschalen Abwertung des Rechts im Namen einer höheren Gerechtigkeit. Vertrauen in den Rechtsstaat und ziviler Ungehorsam sind keine Gegen-sätze, sondern bedingen einander. Denn die Grundlage des Kirchenasyls besteht ja gerade nicht in der Bestreitung des Rechtswegs, sondern im Bemühen, dem Rechtsstaat Raum zu schaffen, Irrtümer und Härten zu vermeiden oder zu korri-gieren.
Zur Person: Arnd Henze, geboren 1961, ist berufenes Mitglied der 13. EKD-Synode. Als Fernsehjournalist beim WDR beschäf-tigt er sich seit mehr als 30 Jahren mit internationalen Krisen und Konflikten. Er hat evangelische und ökumenische Theolo-gie studiert. Im Mai 2019 erschien im Herder Verlag sein Buch "Kann Kirche Demokratie? Wir Protestanten im Stresstest".
Veranstalter: Netzwerk Kirchenasyl RLP-Saar
Ort und Termin „Kirchenasyl im Rechtsstaat – Plädoyer für eine demokratische Fehlerkultur“ Vortrag Arnd Henze am 11.09.2024 um 18 Uhr Friedenskirche Kaiserslautern, Kurt-Schumacher-Str. 56 mit Livestream
Weitere Infos und die Anmeldung finden sie in Kürze hier.
(Quelle: diakonoe-pfalz.de)