Präses Heinrich sagte gegenüber Netzpolitik.org:
„Wir appellieren an die Ausländerbehörden, das Kirchenasyl zu respektieren“. Die Auflösung eines Kirchenasyls „unter mas-sivem Polizeiaufgebot und mit zum Teil brachialen Mitteln“ bleibe ein unverhältnismäßiger Eingriff in einen aus guten Gründen gewährten Schutzraum. „Dass es in der jüngsten Ver-gangenheit gleich mehrfach zu solchen Auflösungen von Kir-chenasylen gekommen ist, bereitet uns große Sorge.“
Heinrich fordert: Kirchen und Behörden müssten eng im Ge-spräch bleiben, damit sie gemeinsam zu einem humanitären Umgang mit Menschen in akuten Notsituationen kommen. Das Kirchenasyl sei ein Schutzraum für besonders schutzbe-dürftige, oft traumatisierte Menschen. Für die Asylsuchenden sei es häufig die letzte Möglichkeit, um sich vor Menschen-rechtsverletzungen zu schützen, die ihnen bei Abschiebung drohen. „Kirchengemeinden leisten damit eine dringend erfor-derliche Nothilfe.“ Diesen Schritt würden Gemeinden nicht leichtfertig gehen.
Bischof Stäblein sagte in Bezug auf das mit dem BAMF vereinbarte Dossierverfahren:
„Ich habe bisher ein großes Vertrauen an dieser Stelle in das staatliche Handeln und unsere Übereinkunft. Jetzt häufen sich allerdings die Fälle und wir sind in großer Sorge, dass diese Übereinkunft, die wir da über viele Jahre oder Jahrzehnte ge-habt haben, jetzt aufgebrochen wird. Und wir werden alles da-für tun, dass das nicht der Fall ist. Und wir werden die Men-schen schützen.“
Netzpolitik widmet sich in einem ausführlichen Beitrag sowie einem einstündigem Podcast dem Thema Kirchenasyl.
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(Quelle: netzpolitik.org)