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Erklärung von PRO ASYL zum Anschlag von Solingen

Bild: pixabay.com
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Drei Tote und acht zum Teil sehr schwer verletzte Menschen ­– PRO ASYL trauert um die Opfer von Solingen. Dass ein „Festi-val der Vielfalt“, dies war das Motto des Solinger Stadtfestes, zum Ziel eines islamistischen Attentats wurde, erschüttert uns alle, die wir für eine demokratische und offene Gesellschaft einstehen. Islamistische Gewalt greift unsere Werte und unse-re Freiheit an. Ein friedliches und zukunftsfähiges Zusammen-leben ist nur miteinander möglich. Der Attentäter von Solin-gen wollte genau dies verhindern.

 

PRO ASYL erinnert daran: Flüchtlinge suchen oft genau vor der islamistischen Gewalt Schutz, der wir in Solingen begegnet sind. Und wir fordern: Gegen islamistische Terroristen muss mit allen Mitteln des Rechtsstaats vorgegangen werden.

 

Wer vor Terror, Gewalt und Verfolgung flieht, braucht Schutz. Zurzeit werden jedoch Stimmen laut, die ein Ende der Flücht-lingsaufnahme aus Afghanistan und Syrien fordern. Bundesdeutsche Grenzen sollen geschlossen und Abschiebun-gen nach Afghanistan und Syrien forciert werden. Der „Jetzt reicht es“-Vorschlag des CDU- Parteichefs Friedrich Merz ist eindeutig verfassungswidrig und mit dem EU-Recht unverein-bar. Er verstößt zudem gegen die Genfer Flüchtlingskonven-tion, die Europäische Menschenrechtskonvention, ist zutiefst unmenschlich und spaltet unsere Gesellschaft.

 

PRO ASYL warnt: Die politischen Verantwortlichen in der de-mokratischen Mitte dürfen nicht in einen Überbietungs-wettbewerb mit den Rechtsextremen und Völkischen eintre-ten. Es ist unerträglich, Schutzsuchende aus Afghanistan und Syrien unter einen Generalverdacht zu stellen. In Deutschland leben über 1,3 Millionen Geflüchtete aus diesen beiden Her-kunftsländern. Ein Attentäter, der vermutlich im Auftrag des IS (Islamischer Staat) gemordet hat, kann und darf diese Men-schen nicht diskreditieren. Vielmehr sollte die Politik jetzt die Strukturen in unserem Land stützen, die sich seit Jahren ge-gen Extremismus jeglicher Art einsetzen und endlich das De-mokratiefördergesetz auf den Weg bringen.

 

Zu den Forderungen aus der Ampel- Koalition und der CDU/CSU, nach Afghanistan und Syrien abzuschieben, stellt PRO ASYL fest: Das Völkerrecht verbietet eindeutig jegliche Ab-schiebungen in diese Herkunftsstaaten. In beiden Ländern drohen Folter und unmenschliche Strafen. Das Folterverbot gilt absolut und für jeden (siehe auch: Gerade jetzt: Rechtsstaat stärken! Völkerrechtswidrige Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien sind damit unvereinbar | PRO ASYL).

 

Eine Welt, in der Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Men-schenrechte erodieren, ist das Ziel von Islamisten und Rechts-extremisten. Die Toten und Verletzten waren noch nicht gebor-gen, da setzten bereits die Instrumentalisierungsversuche der Rechtsextremisten und Völkischen ein. Wir müssen nun zu-sammenstehen und gemeinsam für unsere Freiheitsrechte eintreten.

 

(Quelle: proasyl.de)


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